11 Dezember 2010

Und so beginnt es...

"                                                                                                                                                                ."

Dazwischen Nicken, Lächeln, Unverständnis - so fing alles an, als man mir meine Diagnose überbrachte. Nach einem ganzen Morgen Warterei und einer Abschiedsinfusion Cortison sollte der Stationsarzt mit mir sprechen, mit mir die Untersuchungsergebnisse durchsprechen und mir einen Arztbrief für den Neurologen übergeben.

Zugegeben, es war viel los und der Arzt war zeitgleich für zwei Stationen zuständig. Auch das Gespräch mit der Diagnose MS war okay, soweit ich mich erinnern kann. Ein richtiges Gespräch beinhaltet eigentlich zwei sprechende Personen. Das Sprechen fiel bei mir wegen akutem Aus-allen-Wolken-fallen aus. Dass ich danach noch drei Stunden auf den Arztbrief gewartet habe, fand ich daneben. Ich kann verstehen, warum, aber daneben war's trotzdem.

Das Gespräch am Telefon mit meinem Vater war einigermaßen peinlich. Im Krankenhaus bleibt das Handy aus, in der schönen Sonne war es angenehm, bis ich meinem langsam etwas schwerhörigen Vater "Multiple Sklerose" durch den Telefonhörer zubrüllen musste, mitten auf der Strasse.

So leer wie beim Arztespräch haben sich dann die folgenden Tage angefühlt - ich habe keine Ahnung mehr, was los war, wer da war, wo ich war und was ich gemacht habe.

Von außen wirkt das unspektakulär, für mich war es die Hölle. Gerade nach den letzten zwei Jahren, die selbst ohne die Diagnose MS ziemlich jedem die Schuhe ausziehen würden, habe ich nur noch den Wunsch, dass die nächsten zehn Jahre so langweilig werden, dass sie als Verfilmung noch nicht mal für RTL II geeignet wären.

Keine Kommentare: